Neapel Kastell Capuano
Das Kastell Capuano ist, nach dem Kastell dell'Ovo, die älteste Burganlage der Stadt Neapel. Unter den Normannen gebaut, befindet sich das Kastell am Ende der heutige Via Tribunali und ist Sitz des Zivilgerichts von Neapel. Ganz in der Nähe befindet sich die Porta Capuana daher der Name. Capua ist der Name des Nachbarortes im Osten der Stadtmauer. Im 13. Jahrhundert erfolgte eine Erweiterung und gründliche Renovierung durch Karl von Anjou. Erst 1484 wurde der Bau Bestandteil der Stadtbefestigung von Neapel sowie Königsresidenz. Durch die Ausdehnung der Stadt verlor das Schloss seine militärische Bedeutung. Im 18. und 19.Jh. wurde diese Umwandlung noch deutlicher hervorgehoben. Mit Don Pedro de Toledo, Vizekönig von Neapel, wurde das Kastell Capuano im Jahr 1540 zum Vikariat ernannt und diente dem Gericht als Sitz, eine Funktion, der es heute noch dient. Das Bauwerk ist heute in verhältnismäßig gutem Zustand. Das bedeutendste und interessanteste Ambiente ist die Cappella Sommaria, deren Wände sich mit Stuckdekorationen und Freskenmalereien aus dem 16. Jh von Pietro Ruviale schmücken, die evangelische Szenen und das Jüngste Gericht abbilden. Bemerkenswert ist zudem der Saal des Berufungsgerichtes mit den Kunstwerken von Antonio Cacciapuoti aus dem 18. Jh. sowie der Saal der Büsten, der die Büsten des Fürstenforums von Neapel beherbergt.